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Philosophische Betrachtungen haben für die Freie Geistesschule dann Bedeutung, wenn sie einen lebenspraktischen Bezug besitzen. Noch wertvoller sind sie, wenn sie zur Orientierung, Ertüchtigung, Bereicherung des Lebens anregen können.

Dazu sollten sie vor allem denjenigen Kerngedanken beleuchten können, der von entscheidender Wichtigkeit ist:

 

den der Freiheit.

 

Da Philosophisches gerne aus manifesten weltanschaulichen Perspektiven heraus entwickelt wird, bzw. in solche mündet, läuft es Gefahr, einseitig und unvollständig zu sein. Andererseits wird es sich nicht vermeiden lassen, dass etwa eine persönliche oder kulturelle Färbung durch sie hindurchschimmern, oder der Zeitgeist, die allgemeine aktuelle Bewusstseinslage mitgestaltend Einfluss nimmt.

Besitzt man jedoch, oder erwirbt sich - evtl. gerade aus der Notwendigkeit einer Vervollständigung - die Fähigkeit der Unterscheidung, Abwägung, der Betrachtung mit Abstand, kann sich ein freigeistiger philosophischer Hintergrund ausbilden, der dienlich ist, um große Zusammenhänge möglichst vorurteilsfrei zu begreifen und gleichzeitig Details schlüssig einzuordnen.

 

Vergleicht man unterschiedliche philosophische Ansätze und besonders die weitgreifenden, weil systemischen, Anschauungen untereinander, können gleichsam Säulen geistiger Orientierung und Positionierung herausgearbeitet und zur Referenz werden. Diese gewinnen durch ihre praktische Anwendbarkeit zunehmend an Tragkraft und ergänzen individuelle um universelle Gültigkeit.

 

Die Betrachtungen, die dem Impuls zur Einrichtung einer Freien Geistesschule zugrunde liegen, sind über längere Zeit hinweg im Verfasser gewachsen. Einerseits sind sie gewonnen aus der fortgesetzten Auseinandersetzung mit Weltanschauungs- bzw. Lebenssystemen, die zumeist dem Anspruch einer ganzheitlichen, systemischen Anschauung entsprechen konnten - wie etwa der Anthroposophie, des Taoismus, des Buddhismus, der Chinesischen/Ajurvedischen Medizin, Indianischer Lehren usw. Andererseits haben persönliche Einsichten die Vielfalt der wahrgenommenen Ansichten durch deren gedankliche Nachvollziehbarkeit als auch durch die gefühlte Resonanz bezügliches ihres Wahrheitsgehaltes „überprüft“ bzw sortiert.

In zuerst konfrontativer Begegnung, dann reibender Auseinandersetzung und schließlich wachsender Übereinstimmung haben sich die beiden Seiten allmählich zu der entschiedenen Gestalt vereint, die hier vertreten wird.

Dennoch erhebt diese aktuelle Überzeugung selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr ist sie dankbar über Ergänzungen, angebrachte Kritik und erhofft sich permanente Vervollständigung.

 

Nur unter Einbeziehung des jeweils persönlichen Anteils und Bezugs des Autors wie des Lesers, entstehen greifbare, dem individuellen Leben nützliche gedankliche Konzepte.

Allerdings meint der Verfasser, hier einige wesentliche, objektive Merkmale anführen zu können, anhand derer sich die besondere Gestalt, das Wesen der Freien Geistesschule eindeutig bestimmen lassen. Diese Merk-Male werden versuchsweise im Folgenden, so konzentriert und verständlich als möglich, dargelegt.

Ohne urteilend oder bewertend sein zu wollen, ist bei deren Wahrnehmung zu berücksichtigen, dass jeweils das Maß an persönlicher Erfahrung und Reife das bewusste Begreifen eines Sachverhaltes bedingt. Beide sind natürlich weder entkoppelbar vom individuellen Wesen noch von seinem Entwicklungsprozess.

Daher darf, ja muss die Freie Geistesschule für sich in Anspruch nehmen, dass ein philosophisch-intellektuelles Konzept, sosehr dies einerseits unabdingbar ist, um einen resultierenden und funktionierenden „Weg“ vorzeichnen zu können, im Zusammenhang mit Spiritueller SELBST-Findung jedoch gewissermaßen unzulänglich, sogar behindernd sein kann.

 

Stattdessen möge, zumindest für den Beginn der „Reise zu sich selbst“, genügen, eine „fühlbare persönliche Resonanz“ auf das im folgenden Dargestellte als Begegnungs- und gerne auch als Prüfkriterium heranzuziehen.   

 

Zentraler Kern der Freien Geistsschule ist die Annahme, dass in allen Dingen und Wesen, sprich in allem Geschaffenen, dasjenige anwesend sein muss, was die Schöpfung ausgelöst bzw. hervorgebracht hat. Ob es Gott, ein Wesen, ein Gedanke, eine Absicht, ein Impuls oder eine Kraft war, die einem oder keinem Plan zufolge in Erscheinung getreten ist, wissen wir nicht. Ebensowenig wissen diejenigen Deutungen Bescheid, die einen bislang unerklärten Urknall postulieren, der anscheinend aus sich selbst heraus stattgefunden hat und womöglich ganz ohne Erklärung auskommen muss, wird und kann.

 

Die oft identische Schöpfungsidee, insbesondere uralter Weisheitslehren vieler Ethnien oder Kulturkreise, geht davon aus, dass ein Wesenhaftes als Schöpfung hervorquillt, emaniert und sich nicht nur in allem Geschaffenen offenbart, sondern zugleich auch im Gegenimpuls zur Schöpfung, also in deren Zurücknahme, grundlegend existent und wirksam sein muss.

 

Schöpfung vollzieht sich aber nicht nur einmalig und hört dann auf, sondern gebiert sich, als Vorgang in der Dimension „Zeit“, in jedem Augenblick aufs Neue. Geschaffenes wird aber auch auf dieser Gegenwarts-Ebene - und in jedem weiteren Augenblick - wieder zurückgenommen, es vergeht wie es entsteht. Es erscheint - gleichsam vorübergehend - auf einer Art Bildfläche als der materiellen Substanz, und wird darum mit dem Adjektiv „vergänglich“ belegt.

Offensichtlich scheint jedoch ein Über-Raum, eine Dimension zu existieren, der die beiden Schöpfungsanteile und -prozesse seinerseits in sich beherbergt. Das will heißen, dass sie aus diesem Raum hervorgehen, zur Offenbarung gelangen, und dann wieder in diesen auf- oder zurückgenommen werden.

 

Diesen Raum nennt der chinesische Weise Laotse das TAO. Er nennt es das „Nichts“, aus dem Alles hervorgeht (Yang), zu dem Alles wieder zurückkehrt (YIN). In der spirituellen Ansicht des Abendlandes entspricht TAO am ehesten der Vorstellung „Gott“ und meint damit ebenfalls ein Reich, das „über“ oder „vor“ allem Geschaffenen liegt, das somit „unvergänglich oder ewig“ ist. Aus diesem sind , Zitat Neues Testament, ...“alle Wesen und Dinge hervorgegangen und ohne dieses ist nichts geworden, was geschaffen ist...“

 

Daher müsste auch jedes Wesen und jedes Ding dieses ursprüngliche Nicht-Reich, ebenso wie sämtliche Stufen von Werden und Vergehen (plus der Manifestation im Sinne einer  jeweiligen, vorübergehenden Vereinigung von YANG und YIN), in sich tragen.

Damit müsste aber in allen Wesen und Dingen, wie in der gesamten Schöpfung, als Bestimmung angelegt sein, dieses Nicht-Reich samt aller Stufen von Werden und Vergehen selbst auch zu realisieren!

 

Da „Leben und Sterben“ in jedem Augenblick in uns anwesend sind, können wir schließen, dass das „Unvergängliche“ ebenso wie das „Vergängliche“ permanent in uns Allen anwesend ist.

„Ewigkeit“ ist derjenige Begriff, der das göttliche oder über-vergängliche Sein, bzw. das Nicht-Sein, zum Ausdruck bringt. „Ewiges Leben“ könnte dann auch heißen: „Ewiges Nicht-Leben“ und bezeichnet das Nicht-Sein vor dem Sein. Dieses ist unsterblich, „todlos“ (Galsan Tschinag), oder auch das - nach uralter indischer Weisheit -  „Bewusstsein in vollkommener Ruhe“, während das Sterbliche das „Bewusstsein in Bewegung“ ist.

 

Gibt es außerdem nicht auch die Vereinigung von Sein und Nicht-Sein, die sich als vergängliches Nicht-sein oder unvergängliches Sein zum Ausdruck bringen kann?

 

 

Die Erinnerung an die Anwendbarkeit und den Nutzen philosophisch-spiritueller Gedanken kann zu folgender Frage führen:

„sind nicht auch wir Menschen, als Geschöpfe, aus den grade erwähnten Anteilen zusammengesetzt? Und würde dies bedeuten, dass wir die verschiedenen Schichten oder Ansichten unseres Wesens aus synoptischer Sicht als Einheit nicht nur erfassen,sondern sogar erfahren könnten?

 

Als reflexionsbegabte Wesen erkennen wir, dass uns, als Krone der Schöpfung, gegeben ist, uns selbst objektiv wahrzunehmen und daher uns selbst bewusst sein zu können.

Daher können wir auch frei bestimmen, welche Position wir einnehmen - einerseits hinsichtlich der uns umgebenden, geschaffenen Welt, zu der wir gehören, und andererseits, hinsichtlich der ungeschaffenen Vor-Schöpfungswelt, der wir ebenfalls angehören.

Da Schöpfung nicht nur einmal nämlich „damals“, sondern unentwegt auch in uns stattfindet, könnten wir uns doch augenblicklich und prinzipiell sämtlicher Sichten von Sein und Nichtsein - bzw. derer Manifestationsebenen - bewusst werden?

 

Wenn es schon in uns liegt, dann liegt es doch nur an uns, uns tatsächlich einmal all unserer Wesens-Anteile voll bewusst zu sein?!

 

Sind wir uns der „verheißenen“, also real erschließbaren Möglichkeiten und Vermögen gegenwärtig, vollständig oder vollkommen sein zu können? Oder sind wir jeweils nur einiger Anteile, einzelner Schichten unseres Wesens und Lebens und der Welt bewusst? Sind wir oder könnten wir mit Bruchstücken, Ausschnitten jemals zufrieden sein?

 

Wie würde es sein, wenn wir uns sämtlicher Schichten des Seins bzw. Nichtseins bewusst wären? Würden wir dann Jenen gleichen, die wahrhaft davon zeugen können, an jenem „Ort“ bewusst angekommen zu sein, von dem aus der Anfang und das Ende aller Wesen und Dinge, wo Alpha und Omega, Werden und Vergehen „überschaubar“ sind?

 

Würden wir wie diese dann vermögen, außerhalb, über Allem zu stehen, in absoluter Freiheit?

 

Würden wir dann, wie sie, die „Erhabenen“ sein?

 

Diese Großen können und wollen darauf verweisen, dass es einen Weg zu authentischem Erfahren und Erfassen dieser Großen Wahrheiten, dieser unfassenden Wirklichkeiten gibt.

Es existiert ein Weg, den jeder Mensch beschreiten kann, weil er, selbst Emanation der Schöpfung, zwangsläufig aus all ihren Anteilen und Vermögen bestehen muss.

Dieser Weg führt ihn folglich nicht nur zu sich selbst,

sondern jeder Mensch ist dieser Weg. „Der Weg ist das Ziel.“

 

Wer den Weg „Zunehmend Sich-Seiner-Selbst-Bewusst-Werden“ beschreitet, wird ihn, wird sich selbst, von Stufe zu Stufe oder „von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“, erfahren, verwirklichen, vervollkommnen.

 

Praktisch, leiblich, faktisch.

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