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Nachdem unter <Einfürung>, <Intention> und <Wege> Grundlegendes zu einer Unterscheidung der beiden Arbeitsfelder der Freien Geistesschule dargestellt wurde, soll auf dieser Seite nun die SELBST-Findung - zunächst philosophisch - näher umrissen werden.

 

Mit Philosophischer Betrachtung kann man sich der Frage nicht wirklich nähern, was die Begriffe Spiritualität, Geist, Höheres Selbst zum Ausdruck bringen. Denn es geht dabei um reale Tatsachen. Dass diese Begriffe sich aus der Existenz solcher Tatsachen ableiten, lässt sich heutzutage nur noch schwer „belegen“. Das rührt daher, dass sie gegenwärtig von einer eher geringen Anzahl Menschen aus eigener Erfahrung bestätigt werden. In früheren Zeiten waren die Bedingungen des täglichen Lebens besser geeignet, die nach innen gerichtete, stillgewordene Seele als Spiegel geistig-göttlichen Inhalten hinzuhalten. Die nachhaltige Beunruhigung, Veräußerlichung, und Ablenkung durch alltägliche Angelegenheiten bringt mit sich, dass unsere Aufmerksamkeit sich verlagert und von spirituellen, wesentlichen, dauerhaft sinngebenden Inhalten entfernt um sich oft genug mit der Erfüllung rein äußerlicher Pflichten und Lebensbewältigung zu erschöpfen.

Das Innenleben, die mit spirituellen Inhalten erfüllte Seele, ist aber der „einzige“ Zeuge, der von wirklicher „Erfahrung“, von realer Begegnung und bewusstem Erleben geistiger Welten berichten kann, das sich allerdings eben nicht auf messbare, wägbare Inhalte bezieht. Die Seele ist hier gleichzeitig wahrnehmendes Organ und Instrument, also in ihrer Berührtheit, in ihrem „Ausschlagen“ Messgerät und Ergebnis des Messung zugleich.

 

Daher sprechen Rudolf Steiner, Max Heindl, und viele andere auch, von „Geisteswissenschaft“ und laden ein, sich selbst zu einem geeigneten Instrument zuzubereiten, das in diesen Zusammenhängen einsetzbar ist. Es werden folglich Methoden angeboten, die durch Schulung eine entsprechende Zubereitung der Seele bewirken sollen, um sie in die „Erkenntnis höherer Welten“ einzuweihen.

Es wird darauf verwiesen, dass die physische Welt und ihre lebendigen Prozesse gleichsam die, in Materie abgedrückte, Spur geistiger Wirksamkeit ist. Anhand dieser Spur lässt sich zurückverfolgen und damit schlussfolgern, welche Dynamik ihrer Erscheinung zugrunde liegen muss. Infolge dessen ist es möglich, durch wiederholte Anwendung entdeckter geistig-materieller Zusammenhänge, wiederkehrend Resultate zu erzielen, die dann die Forschungsergebnisse verifizieren. Diese Anwendbarkeit geistiger Prozesse und Wirkungen kann auf alle Gebiete des täglichen Lebens bezogen werden (Anthroposophie).

 

Anders verhält es sich aber in Bezug auf diejenigen geistigen Inhalte, die als göttlich-geistige, als spirituelle Inhalte in eng gefasstem Sinn verstanden werden müssen. Es sind Erfahrungen, die sich ebenso nur in der eigenen Seele dem bewussten Erfassen erschließen, aber allerdings ein Erleben bedeuten, das im abendländischen Sprachgebrauch als „Erleuchtung“ bezeichnet wird. Sie zeugen vom innerlichem - manchmal bis in die Physis des Betroffenen reichenden - Durchdrungenwerden und Erfülltsein mit überwältigendem geistigen Licht, geistiger Kraft, einem Allumfassen, von absoluter „Befreiung“ - oder „Erlösung“ - bzw. Freiheit und Vollkommenheit.

Menschen, die dieses Erleuchtungserlebnis hatten,  verweisen darauf, dass sein Erfahrungsinhalt kaum mehr dargestellt werden kann, weil er sich der Begrenztheit sprachlichen Ausdrucks entzieht. Doch auch hier erbringen physische „Abdrücke“ den Nachweis, dass es sich um entsprechend tiefgreifende, außergewöhnliche Vorgänge und Wirksamkeiten handelt. Es wird von neutralen Zeugen berichtet, dass diese Erleuchteten mit übernatürlichen Kräften und Vermögen ausgestattet sind, die sie befähigen, Kranke allein durch Berührung augenblicklich zu heilen, deren physische Organe wiederherzustellen, sich leibhaftig fast gleichzeitig an unterschiedlichen, weit voneinander entfernt liegenden Orten aufzuhalten, Bäume zu völlig unerwarteter Zeit ausschlagen und erblühen zu lassen (oder zu verdorren), die schließlich sogar Tote wieder zum Leben erwecken können.

 

Solche Erleuchtungen geschehen, im Gegensatz zu den vorgenannten Einweihungen, ohne dass eine dazu ausgewählte Schulung der Seele vorher stattgefunden haben muss bzw. hat. Sie geschieht spontan, absichtslos. Die Dimension eines so gewaltigen Vermögens sprengt ja auch beiweitem den Rahmen dessen, was menschenmöglich ist.

Die Seele, die sich durch vollständiges Loslassen und Loslösen aller Inhalte - seinen es bildhafte Vorstellungen, Gedanken, Gefühle, Willenswirksamkeiten, also durch komplette „Entleerung“ ganz dem SEIN-Lassen-Können geweiht hat, hat gleichermaßen vollständig darauf verzichtet, an Eigenem, Bekanntem, Vertrautem festzuhalten. Sie ist vollkommen offen - und gleichzeitig vollkommen bei sich und In-Sich. Sie mündet deshalb dort, wo ihr eigener Ursprung, die Quelle ihres eigenen Seins liegt. Dies ist aber zugleich derjenige „Ort“, der allem Geschaffenen eigen ist, woraus alles Geschaffene hervorgeht. Somit ist sie zugleich In-Sich wie in allem Seienden bewusst anwesend. Hier ist die „Trennung“, die „Vielfalt“, das Auseinander- oder Hervorgegangensein einer Schöpfung, prinzipiell überwunden. Dieser Ort kann, mit den Mitteln des Verstandes, als die Einheit, als die Mitte, als der Ursprung bezeichnet werden. Es leuchtet ein, dass analytisches Begreifen nicht das Werkzeug sein kann, das das Erfassen dieses Ortes und dieses Seinszustandes ermöglicht.  

 

Und dennoch weisen alle Weisheitslehren, die in ihrer Erkenntnis bis hierher reichen, auf diese Tatsachen eindeutig hin. Vielleicht sind ihre Darstellungen oft in Bildern ausgedrückt, in bildhafter Sprache. Egal aus welchem kulturellen Hintergrund sie stammen, egal aus welcher Zeit, von welchen Persönlichkeiten sie verfasst sein mögen - sie meinen immer dasselbe. Sie sind darum universeller Natur. Sie berichten im Wesentlichen von einem Weg, der beschritten werden kann, wenn man an dieser Art von spirituellen, ewigen Tatsachen interessiert ist. Da sie letztlich das eigene Sein in vollem Umfang betreffen, scheint die Neugier, die Sehnsucht danach allzu verständlich. Und schließlich öffnet sich Derjenige, der sich von solchen Berichten, Lehren, Zeugnissen angesprochen fühlt, dem eigentlichen Sinn, zumindest der menschlichen Entwicklung, dem menschlichen Dasein. Er klopft an die Mauern, hinter denen sich die Geheimnisse allen Lebens und des Daseins, der Schöpfung schlechthin verbergen.

Er wendet sich um. Er kehrt sein Leben, seine Sinne nach innen. Er erfährt, dass sich hier - wie im Außen - ganze Lebens-Reiche und Lebens-Raume auftun. Er wird sozusagen von Innen gerufen, sich dem Stillegewordensein seiner Seele hinzugeben. Er erfährt, dass das Große Stillwerden, das er nicht selbst vollbringen kann, die kleine, selbst geschaffene Stille in sich aufnimmt. Er erlebt, dass er die Türe zwischen zwei Daseinsräumen ist, dem Innen und dem Außen. Er ist der Durchgang, die Schnittstelle, der Ort der Begegnung von Vergänglichkeit, oder Zeit und Ewigkeit, oder Zeitlosigkeit. Das „Licht“ des Alltagsbewusstsein vergeht im Erstrahlen des erleuchtenden, geistig-göttlichen Sonnenbewusstseins.

 

Dieser Entwicklungsgang ist nur möglich durch den bereits erwähnten Trägerkörper aus spiritueller, geistiger Substanz und Energie. Dazu ist, laut der Wahrnehmung stets gleichlautender Berichte, eine geistige Erweckung  und der sich daran anschließende Aufbau des 5ten Wesensgliedes oder des SELBST als energetisch-körperlicher Instanz nötig. Diese vollzieht sich vielleicht über viele Perioden, vielleicht viele Jahre und womöglich Leben hinweg im Hintergrund des Wesens. Der irdische Mensch bemerkt die wachsende Strahlkraft des geistig-göttlichen Werdens vielleicht erstmal nicht. Er fühlt sich dann zu spirituellen Themen, Menschen, Gemeinschaften hingezogen.

Er wird danach bewusst Sucher, der weiß, wonach sein Inneres verlangt. Er entdeckt schließlich die Ausweglosigkeit, mit der sein ICH versucht hat, diesen Weg zu gehen, zu imitieren.  Dann, im stets inniger und stets sicherer werdenden Loslassen, dem Großen Loslassen, erfährt er, wenn es sein soll, die große Umwendung, den Fall in den „Abgrund“ des NICHT-SEINS - und ersteht neu, ist wiedergeboren aus „Wasser und Geist“.

Er verlässt damit nicht nur einen Raum des Hauses „Dasein“ mit seinen unendlich vielen Wohnungen, sondern er ist vollkommen befreit, er steht über allem Sein und dessen Verpflichtungen und Begrenzungen. Jetzt kann er gehen wohin er will und sein wer er will. Vielleicht sogar der Ursprung einer neuen Schöpfung, in der sich die unermessliche Fülle allen Seins  und Nichtseins aufs Neue offenbart und vervielfacht.

 

SELBST-Findung Philosophie